Was wäre, wenn du Freiburger Kommunalpolitiker*innen persönlich kennenlernen könntest und mit Ihnen über deine Herzensthemen sprechen könntest? Was wäre, wenn sich daraus Allianzen aus Initiativen und Politiker*innen ergeben und alle gemeinsam an einem Strang für ein zukunftsfähiges Freiburg ziehen würden?
Mit dieser Mission nahmen am 29. Oktober rund 40 Engagierte am 4netzen „Engagierte Stadtgespräche: Zivilgesellschaft trifft Politik.“ teil. Von 19 bis 21 Uhr trafen die Engagierten im Rathaus im Stühlinger Mitglieder aus dem Gemeinderat, um sich zu vernetzen.
Die Veranstaltung fand im Rahmen der Veranstaltungsreihe 4netzen statt, welche vom Haus des Engagements, StadtWandler und dem Eine Welt Forum organisiert wird. Kooperationspartner für diesen Termin war zudem die Koordinationsstelle Bürgerschaftliches Engagement der Stadt Freiburg.
Aus dem Gemeinderat waren folgende Vertreter*innen anwesend:
- Petra Zimmermann, Freie Wähler
- Bernhard Rotzinger, CDU
- Viviane Sigg, SPD
- Gregor Mohlberg, Eine Stadt für alle
- Simon Sumbert, Grün
Folgende Organisation / Initiativen waren vertreten:
Omas for future |
Verein Weltacker Freiburg |
VHS |
Haus des Engagements e.V. |
Debatten-Arena (e.V. in Gründung) |
BUND |
waldwärts- Initiative für essbare Stadtparks |
Hevi:Kurdisches Zentrum Sozialer Arbeit e.V |
Familienzentrum Klara e.V. |
Weltladen Herdern |
Greenpeace, Ortsgruppe FR |
Rethink Priorities |
beneFit e.V. |
Soziales |
Weltladen Herdern |
Greenmotions e.V. |
Greenpeace Freiburg / Fuß- und Radentscheid Freiburg |
Democracy-Crew 100% |
Selbsthilfebüro Freiburg/ Breisgau Hochschwarzwald |
Unabhängigen Frauen Freiburg |
sapv |
Wohnprojekt Birnbaum |
IFIS |
Freiblocks |
FUSS e.V. |
ADAORA Community |
Pro familia Freiburg |
Die Veranstaltung wurde moderiert von Frederike Pähler als Vertreterin der Stadtverwaltung, Koordinationsstelle Bürgerschaftliches Engagement, und Leonie Meder, StadtWandler Freiburg.
Die Dokumenation übernahm Anne Schirmer, Haus des Engagements.
Ablauf
- Begrüßung und Vernetzungsformat
- Interview mit den Gemeinderät:innen
- Gesprächsrunden / Speeddating mit Gemeinderät:innen und Engagierten
- Gemeinsamer Abschluss
Diese Dokumentation enthält Kurzzusammenfassungen der Gemeinderatsmitglieder, bei denen einzelne Inhalte des Gesagten zugunsten der Prägnanz weggelassen wurden. Wir bitten um Hinweise, falls es dadurch zu Fehlinterpretationen kommt. Die dargestellten Meinungen müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen außer sie sind als solche gekennzeichnet.
Interview mit den Gemeinderät:innen
Die Moderation – Leonie Meder (StadtWandler Freiburg) und Frederike Pähler (Stadt Freiburg) – stellte Fragen an die Gemeinderatsmitglieder zu deren Arbeit und öffnete anschließend die Fragerunde für die Teilnehmenden.
Wie umfangreich ist die Arbeit eines Gemeinderatmitglieds?
Petra Zimmermann (Freie Wähler): Sie ist neu im Gemeinderat. Sie berichtet, dass die Einarbeitung und Orientierung am Anfang sehr viel Arbeit erfordert.
Bernhard Rotzinger (CDU): Er ist bereits seit mehreren Jahren Gemeinderatsmitglied und bestätigt aus seiner Erfahrung, dass nicht nur zu Beginn, sondern im Allgemeinen ein hohes zeitliches und inhaltliches Engagement von ehrenamtlichen Gemeinderatsmitgliedern gefordert ist.
An welchen Stellen sind Sie in Kontakt mit Initiativen / Ehrenamtlichen?
Viviane Sigg (SPD): Sie betont, dass es eine große Ehre für sie sei, im Gemeinderat tätig zu sein. Sie steht im Kontakt mit Ehrenamtlichen auch dadurch, dass sie selbst in einigen Initiativen/Vereinen aktiv ist bspw. bei Teachers For Future.
Wie können Initiativen/Privatpersonen ihre Themen in die Kommunalpolitik einbringen?
Gregor Mohlberg:
„Schreibt die Fraktionen gerne an und nehmt mit uns Kontakt auf. Zudem hilft es immer, sich zu einem Anliegen zusammenschließen, gerade bei Anliegen von kleineren Gruppen. Auch Abende wie heute hier bietet immer wieder Möglichkeiten ins Gespräch zu kommen. Wichtig: Nicht alle Themen können auf kommunaler Ebene bearbeitet werden.“
Was sind Herausforderungen bei der Arbeit als Gemeinderatsmitglied?
Simon Sumbert:
„Es besteht ein hoher Anspruch (von außen und an sich selbst) und eine hohe Verantwortung. Oft ist zu wenig Zeit, um den verschiedenen Ansprüchen gerecht zu werden. Gemeinderatsmitglieder machen ihre Arbeit aus voller Überzeugung, da ist es wichtig Kompromisse zu schließen und aufeinander zu zu gehen.“
Frage aus dem Plenum:
Wie funktionieren Gesprächs- und Aushandlungsprozesse? Gibt es Methoden, gibt es klassische Abläufe?
- Es gibt keinen klassischen Ablauf oder vereinbarten Prozess.
- Ein Vorgehen ist, dass eine Fraktion oder auch eine Person einen Entwurf erstellt und dann Verbündete in anderen Fraktionen sucht.
- Im GR hängt viel an den einzelnen Menschen, deren Überzeugungen und deren Art und Weise Politik zu machen, letztendlich sind es 48 Individuen und es geht weniger um Parteipolitik. Nach einiger Zeit im GR weiß man, mit welchen Personen aus anderen Fraktionen man gut zusammenarbeiten kann.
- 90% der Entscheidungen trifft der Gemeinderat einstimmig.
Wie ist das Miteinander als Gemeinderatsmitglied, und ganz konkret: gibt es eine Gemeinderats-Klausur?
- Es gibt keine GR-Klausur oder Teambuilding für alle-
- Es gibt aber gemeinsame Essen o.Ä..
- Ein gutes Miteinander im GR ist sehr wichtig.
- Kommunalpolitik ist anders als Bundespolitik, denn sie lebt durch direkte Kontakte.
Im Anschluss folgten die Gesprächsrunden
Die Teilnehmenden Engagierten hatten die Möglichkeit in drei Runden mit den Gemeinderatsmitgliedern in kleinen Gesprächrunden ins Gespräch zu kommen. So war es den Engagierten möglich mit drei Personen aus dem Gemeinderat sowie den anderen Engagierten in den Austausch zu kommen und sich zu vernetzen.
Die Gesprächsrunden wurden nicht dokumentiert.
Gemeinsamer Abschluss
Die Engagierten waren begeistert und dankbar für das Format und gaben durchweg positive Rückmeldung.
Einen herzlichen Dank an die Vertreter:innen aus dem Gemeinderat, die an der Veranstaltung teilgenommen haben.