Engagementförderung

Vor allem in Kommunen, aber auch auf Landes- und Bundesebene gibt es seit den 1990er Jahren die eigenständige Aufgabe, freiwilliges, ehrenamtliches, bürgerschaftliches Engagement zu fördern – über die klassische Vereinsförderung hinaus.

Der Hintergrund: die Globalisierung und der Wandel zur Dienstleistungsgesellschaft verändern auch das Ehrenamt. Arbeitswelt und Lebensstile haben sich sehr geändert. Ehrenamtliches Engagement ist notwendiger als früher, aber auch voraussetzungsvoller als früher. In Politik und Verwaltung breitet sich die Erkenntnis aus, daß diese Voraussetzungen gezielt geschaffen werden können, und daß sich Investitionen in die Engagementförderung lohnen – weil ohne einen Beitrag des freiwilligen Engagements die drängenden sozialen, ökologischen und ökonomischen Fragen nicht zu lösen sind.

Kommunale Engagementförderung arbeitet träger- und organisationsübergreifend, Freiwilligenmanagement dagegen organisationsintern – beide sind eng verwandt, haben ähnliche Aufgaben, aber verschiedene Rollen.

Im folgenden einige einführende Infos:

Wer vertiefende Lektüre zur Engagementförderung sucht, wird hier fündig:

  • Eine ausführliche Begründung und Beschreibung der Engagementförderung liefert das Werk Demokratie weiter denken.
  • Die Nationale Engagementstrategie der Bundesregierung, am 6. Oktober 2010 verabschiedet, listet für alle Politikbereiche (und Bundesministerien) auf, wie die Bundesregierung das bürgerschaftliche Engagement fördert bzw. künftig fördern will. Eine Zusammenfassung bietet diese Pressemitteilung des BMFSFJ.
  • Die Baden-Württembergische Engagementstrategie: deren Erarbeitung begann Anfang 2013, ein Kabinettsbeschluß soll Ende 2013 vorliegen. Hier finden Sie hilfreiche Vorüberlegungen dazu. Hier die Pressemitteilung zum Beschluß über die Engagementstrategie 2014.
  • „Ohne Bürgerengagement wird die Transformation nicht gelingen“ – Interview mit Prof. Dr. Dirk Messner, Direktor des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik und stellvertretender Vorsitzender des WBGU
  • Bürgermentorat: BürgermentorInnen sind von der Idee her BürgerInnen, die ehrenamtlich Engagementförderung betreiben, also andere BürgerInnen in deren ehrenamtlichen Engagement unterstützen. Dabei bestimmen die BürgermentorInnen das Ausmaß ihrer Tätigkeit selbst: bezüglich der Aufgaben (z.B. nur Projektmanagement oder Öffentlichkeitsarbeit), des Engagementfelds (z.B. auf den Bildungsbereich begrenzt) und des Raums (z.B. auf einen Stadtteil begrenzt). Dazu erhalten in Baden-Württemberg BürgerInnen eine eigens dafür konzipierte Fortbildung zum Bürgermentorat. Allerdings verschwimmen in der Praxis die Grenzen zwischen BürgermentorInnen und „normalen“ Ehrenamtlichen.
  • Engagementpolitik auf Bundesebene: Hier finden Sie die engagementpolitischen Positionen von sechs KandidatInnen zur Bundestagswahl 2013 im Wahlkreis Freiburg. Der Treffpunkt Freiburg hatte fünf Fragen als Wahlprüfsteine zur Engagementpolitik gestellt.
  • Kommunale Engagementförderung – ein praxisbezogener Überblick. Bertelsmann-Stiftung
  • Engagement-Atlas 2015 – über engagemenentfördernde Einrichtungen

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