Sehr geehrte GemeinderätInnen,
die letzten Wochen haben eindrucksvoll gezeigt, wie verbunden alle FreiburgerInnen mit ihrem Bürgeramt sind. Selten zuvor hatte das weitere Schicksal eines Hauses mehr Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit erzeugt. Tägliche Presseberichte, hunderte Leserbriefe und Unterstützerschreiben, 82 Mitglieder und eine eindrucksvolle Zahl an arrivierten UnterstützerInnen sind eindrucksvolle Belege dafür, wie groß der Wunsch in Freiburg ist, hier das Haus des Engagements zu installieren.
Es geht hier weder darum, Dankbarkeit gegenüber dem Studierendenwerk vermissen zu lassen, und schon gar nicht um mögliche Profite für gewerbliche Bieter. Auch die Forderung der Grünen nach Rechtssicherheit ist, gemessen an den Möglichkeiten des HdE mindestens nachrangig. Gibt es doch Verwaltungsrechtler, die die Vorgänge als nicht haltbar bezeichnen. Wer genau hinschaut,
kann schwer den Eigennutz übersehen.
Die Ausschreibung sagt klar und deutlich, Sie haben die Möglichkeit anders zu stimmen: „Die Stadt Freiburg behält sich die volle Entscheidungsfreiheit vor, ob, an wen und zu welchen Bedingungen das Grundstück veräußert wird.“ Nutzen Sie daher Ihren Ermessensspielraum und lassen sich nicht einem Fraktionszwang unterwerfen.
Für viele BürgerInnen birgt es nichts weniger, als die Hoffnung, ein Zeichen für eine zukunftsfähige Gesellschaft zu setzen, in dem dauerhaft eine Kultur der Offenheit, Solidarität und Engagement gelebt wird.
Opfern Sie diese historische Chance nicht aus Zeitdruck, oder mangelnder Prüfung für Alternativen. Für das Studierendenwerk bieten sich mehrere Alternativen (z.B. Karlskaserne, Bahnhofsachse, Institutsviertel) und für gewerbliche Kaufinteressenten sowieso.
Jetzt ist es Zeit, nicht nur zu reden, sondern zu handeln.
Dazu haben Sie am 31.01. als GemeinderätInnen eine ganz besondere Gelegenheit.
Freiburg schaut und baut auf Sie.
Mit freundlichen Grüßen, der Vorstand
Gitta Walchner, Wolfgang Hees, Johannes Wilhelmi