Coworker*in im Fokus: Netzwerk LSBTTIQ Baden-Wüttemberg

Seit 2023 nutzt das Netzwerk LSBTTIQ Baden-Württemberg einen Büroraum im Haus des Engagements und ist seitdem fester Bestandteil der „HdE-Community“. LSBTTIQ steht für Menschen und Selbstorganisationen, die sich als lesbisch, schwul, bisexuell, transsexuell, transgender, intergeschlechtlich und/oder queer begreifen. Das Netzwerk setzt sich für ihre Rechte ein. Hier stellt es seine Arbeit vor.

CSD Freiburg 2018, einige Statements (Foto: Andreas Schwarzkopf, CC BY-SA 3.0)

Bitte stellt euch und euren Verein vor – woran arbeitet ihr gerade?

Das 2012 gegründete Netzwerk LSBTTIQ Baden-Württemberg ist ein überparteilicher und weltanschaulich nicht gebundener Zusammenschluss von Gruppen, Vereinen und Initiativen, die sich für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt einsetzen. Dabei sollen alle spezifischen Varianten dieser Vielfalt sowie verschiedene Formen von Familie und partnerschaftlichen Beziehungen gleichberechtigt und gleichgestellt sein.

Dazu fördert das Landesnetzwerk die Zusammenarbeit der verschiedenen Mitgliedsgruppen auf Landesebene, intensiviert den Erfahrungsaustausch, erarbeitet zu im Netzwerk relevanten politischen und gesellschaftlichen Themen gemeinsame Positionen und vertritt diese gegenüber (landes-)politischen Entscheidungstragenden und in der Öffentlichkeit. Aktuell zählt das Netzwerk über 120 Mitglieder.

  • Wir sind Träger von 5 landesweiten Projekten:
    • Landesweite Beratung von und für LSBATTIQ*
    • Fortbildungen zur Vielfalt von Geschlecht
    • Hürden & Diskriminierung abbauen – queere Geflüchtete stärken
    • Gewaltschutz für trans, inter und nicht-binäre Personen
    • Projekt unseres Jugendverbands Queer Future: Demokratie braucht Vielfalt, also Queer

Was können wir in Freiburg und deutschlandweit noch mehr für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt tun?

Es gibt viele konkrete Ansätze, wie Akzeptanz von Vielfalt auf verschiedenen Ebenen vorangetrieben werden kann. Sei es durch den Ausbau und die Stärkung von Präventions- und Bildungsangeboten, insbesondere in Schulen, sowie von Beratungsangeboten; die Einrichtung von Meldestellen für queerfeindliche Vorfälle; die Ergänzung des Art. 3 GG um die sexuelle Identität; u.v.m. In unserem Netzwerk haben wir uns auf ganz konkrete Forderungen für Baden-Württemberg verständigt, die hier in unserem Themenheft nachgelesen werden können.

Peace Pride Flag (Foto: SelmanV, CC BY-SA 4.0)

Welches Positiv oder Negativ-Erlebnis in eurer Arbeit hat euch nachhaltig beeindruckt, und warum?

Einmal im Jahr kommen wir mit den anderen Landesnetzwerken aus ganz Deutschland zu einem gemeinsamen Austausch zusammen – ein Termin, auf den wir uns jedes Mal freuen. Diese Treffen bieten nicht nur die Gelegenheit voneinander zu lernen und neue Impulse mitzunehmen, sondern machen auch immer wieder deutlich, wie viel uns verbindet. Trotz regionaler Unterschiede ziehen wir alle am selben Strang. Für unsere Arbeit in Baden-Württemberg nehmen wir jedes Mal frische Inspiration und konkrete Anregungen mit, die uns motivieren und voranbringen.

Wie kann man sich bei Euch einbringen oder Euch unterstützen?

Mitglieder in unserem Netzwerk können Vereine, Organisationen, Initiativen und Gruppen werden, die mit mindestens drei Aktiven in Baden-Württemberg im Bereich der LSBATTIQ-Selbstvertretung tätig sind. Für alle, die diese Kriterien nicht erfüllen, unser Netzwerk jedoch in Form von Allyship unterstützen möchten, gibt es die Möglichkeit einer kostenfreien Fördermitgliedschaft im Netzwerk. Mehr dazu hier.

Wie stellt ihr euch die Arbeit eures Vereins in der Zukunft vor?

Gerade in Anbetracht der sich weiter nach rechts entwickelnden gesellschaftspolitischen Situation, wollen wir unsere Strukturen weiter stärken, um langfristig und nachhaltig für die Akzeptanz von Vielfalt, auch als wichtigen Teil von Demokratiestärkung, in unserem Land einstehen zu können. Unsere Projekte leisten dazu einen wichtigen Beitrag. Wir arbeiten intensiv daran, die Finanzierung der Projekte und des Netzwerks im Ganzen für die Zukunft zu sichern.

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